Der im Herbst gehäckselte Mais und die Grassilage wird in Silagebergen unter dem Ausschluss von Sauerstoff einsiliert (Nr. 1).
Im Anschluss wird der Mais mit einem Radlader in den Schubboden geworfen (Nr.3). Zusammen mit der Rindergülle, die sich in einem unterirdischen Behälter (Nr. 2) befindet, gelangt der Mais über Schnecken und die Gülle über Pumpen und Leitungen in die Hydrolyse (Nr.4). Dort wird unter wiederholtem Mixen und der Zufuhr von Sauerstoff der Prozess in Gang gesetzt.
Von der Hydrolyse gelang das flüssige Substrat dann in den Fermenter (Nr. 5). Ähnlich wie in den Mägen einer Kuh beginnen hier die Bakterien die Substrate (Mais, Gras und Gülle) zu verwerten. Als Ergebnis des Prozesses stoßen die Bakterien u.a. Methan aus. Das entstandene Methan-Gas wird in den Dächern des Fermenters, des Nachgärers (Nr. 6) sowie im Gärrestelager (Nr. 7) gespeichert. Am Ende des Prozesses bleibt nur noch ein flüssiges Substrat über, welches aus dem Gärrestelager mit einem Güllewagen entnommen wird und den Feldern als wertvoller Dünger wieder zugeführt wird. Dadurch werden erhebliche Mengen an Kunstdünger eingespart.
Das in den Dächern der Behälter gesammelte Gas gelangt dann über eine Gasleitung zu dem Blockheizkraftwerk (BHKW) (Nr. 8). Der Motor des BHKW wird ähnlich wie ein sonstiger Motor mit dem Gas angetrieben. Über einen Generator, der mit dem Motor verbunden ist, wird dann schließlich der Strom erzeugt. Zusätzlich wird die im Motor entstandene Wärme für das Beheizen des Fermenters und des Nachgärers genutzt, da die Bakterien für eine bessere Methanproduktion ca. 41 Grad Celsius benötigen.
Ein weiteres BHKW (Satelliten-BHKW) steht bei einer Gärtnerei in ca. 1,5 km Entfernung zur Biogasanlage. Das Gas gelangt ebenfalls über eine Gasleitung zum dortigen BHKW. Die dort anfallende Wärme wird komplett von der Gärtnerei genutz. Die Gärtnerei kann dadurch auf ca. 200 to Steinkohle pro Jahr verzichten, da der Ofen zum Beheizen der Gewächshäuser nicht mehr benötigt wird.
Mit dem insgesamt produzierten Strom der beiden BHKW können ca. 1000 Haushalte pro Jahr versorgt werden.